Demenzsimulator: Wenn die einfachsten Dinge schwerfallen

Unkoordiniert bewegt sich der Holzlöffel durch das Glasschälchen. Nach vorne, links oder nach rechts? Wieder die falsche Richtung erwischt und ins Leere gegriffen. Neuer Versuch, eine Murmel zu erwischen. Doch die Löffelschale dreht sich nach unten, statt in den richtigen Neigungswinkel zu kippen. Erneuter Versuch. Ungelenk dreht sich das hölzerne Essgerät um die Murmeln herum, die einmal mehr auseinandersprengen. „Mit dem Löffel eine Murmel aus der Schüssel holen und in einen Becher füllen.“ Der Arbeitsauftrag hört sich nicht kompliziert an. Wenn es sich nicht um eine Aufgabe beim Demenzsimulator handeln würde, der für seine Proband*innen seine ganz eigenen Tücken bereithält.

„Es gibt noch so viel mehr Facetten“

Eyecatcher der neuen Website: Mit individuell gestalteten Kopfzeilen sollen die Besucher*innen zum Nachdenken angeregt werden. Denkt man an Demenz, ruft das bei vielen Menschen zuallererst negative Assoziationen hervor: Viele erleben den Umgang mit Menschen mit Demenz als herausfordernd, erschreckend und ernüchternd. Vieles verändert sich im Leben für Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen. „Anders muss jedoch nicht nur schlechter bedeuten“, betont Anna Mühling, Fachreferentin beim Kolping Schulwerk. „Es gibt noch so viel mehr Facetten.“ Diese Botschaft soll auch mit der neuen Website www.kolping-schulwerk-alter-und-demenz.de transportiert werden, die auf das Angebotsspektrum des Kompetenzbereichs Alter und Demenz in Trägerschaft der Kolping Schulwerk gGmbH aufmerksam machen möchte. „Es bleibt eine Krankheit und bringt viel Negatives mit, aber es ist wichtig, den Fokus auch auf die positiven Dinge zu lenken. Es darf trotzdem Spaß machen, sich Alternativwege im Umgang mit Menschen mit Demenz zu überlegen“, bringt Anna Mühling ihren Anspruch auf den Punkt.