„Es gibt noch so viel mehr Facetten“
„Kompetenzbereich Alter und Demenz“ ermutigt zu einer positiven Sicht
Denkt man an Demenz, ruft das bei vielen Menschen zuallererst negative Assoziationen hervor: Viele erleben den Umgang mit Menschen mit Demenz als herausfordernd, erschreckend und ernüchternd. Vieles verändert sich im Leben für Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen. „Anders muss jedoch nicht nur schlechter bedeuten“, betont Anna Mühling, Fachreferentin beim Kolping Schulwerk. „Es gibt noch so viel mehr Facetten.“ Diese Botschaft soll auch mit der neuen Website www.kolping-schulwerk-alter-und-demenz.de transportiert werden, die auf das Angebotsspektrum des Kompetenzbereichs Alter und Demenz in Trägerschaft der Kolping Schulwerk gGmbH aufmerksam machen möchte. „Es bleibt eine Krankheit und bringt viel Negatives mit, aber es ist wichtig, den Fokus auch auf die positiven Dinge zu lenken. Es darf trotzdem Spaß machen, sich Alternativwege im Umgang mit Menschen mit Demenz zu überlegen“, bringt Anna Mühling ihren Anspruch auf den Punkt.
Eyecatcher der neuen Website: Mit individuell gestalteten Kopfzeilen sollen die Besucher*innen zum Nachdenken angeregt werden.
Einen praktischen und alltagsnahen Zugang zum Thema Demenz finden Menschen unterschiedlicher Alters- und Personengruppen in den Fort- und Weiterbildungen. Thematischen Input, Antworten auf ihre Fragen und individuelle Anregungen für Unterstützungsmöglichkeiten bekommen Lernende von Berufs- und Pflegeschulen, Betreuungs- und Pflegekräfte und Besuchsdienste genauso wie Kolpingfamilien und Kolping-Mitarbeitende. Ihre variierenden Bedürfnisse spiegeln sich in dem Themenrepertoire wider, aus dem passgenaue Bausteine gewählt werden können und auf deren Basis gemeinsam ein individueller Plan für die Veranstaltung entworfen wird.
Erlebbarkeit und Lebendigkeit
Den Wissensschatz auf lebendige Art und Weise zu erweitern, das ist das Charakteristikum der Fort- und Weiterbildungen. Methoden- und Perspektivvielfalt sowie Erlebbarkeit stehen im Vordergrund. „Es gibt verschiedene Zugangswege zu Menschen mit Demenz“, erklärt Anna Mühling, die sich mit ihren Fortbildungsteilnehmenden das Thema aus verschiedenen Perspektiven anschaut: Ob durch die Augen der tiergestützten Arbeit mit der Unterstützung von tierischen Begleitern, durch das Eintauchen in die Vergangenheit mit der Erinnerungsarbeit oder auf der Suche nach verschwundenen Fähigkeiten mit dem Demenzsimulator – es bieten sich reichlich Gelegenheiten für Selbsterfahrungen durch eigenes Erleben. „Die unterschiedlichen Herangehensweisen machen unsere Individualität aus“, sagt Anna Mühling.
Was sich hinter dem Demenzsimulator verbirgt, was man sich im Kontext von Demenz unter tiergestützter Arbeit vorstellen kann, wie ein Erinnerungskoffer zum Eisbrecher wird und inwiefern das Thema Demenz für Anna Mühling auch bereichernde Aspekte hat und sich ihr Blick auf das Leben durch ihre Arbeit verändert hat – all das kann in weiterführenden Interviews und Berichten auf der Website nachgelesen werden.
Neue Blickwinkel eröffnet Anna Mühling den Websitebesucher*innen in regelmäßigen Abständen auch in der Rubrik „Wussten Sie schon?“. Kurze Exkurse zu außergewöhnlichen Themen rund um Demenz bieten aufschlussreiche Informationen, die den Alltag erleichtern können.
Wer explizit Hilfe und Beratungen in Anspruch nehmen möchte, der findet unter Infoservice die Verweise auf die Institutionen in der Region, die diese Unterstützung anbieten, sowie hilfreiche Links zu Portalen für weitere Tipps, Anregungen und Informationen.
Zum Nachdenken anregen
Anregungen – zum Nachdenken – gibt es auch in den Kopfzeilen (Header) der neuen Website. Jede Seite aus dem Hauptmenu hat einen individuell gestalteten Header. Die ausgewählten Texte geben Einblicke in die Alltagssituationen und Herausforderungen von Menschen mit Demenz. Das zeigt nicht nur, wie vielschichtig das Thema ist, sondern bietet auch den Websitebesucher*innen Gelegenheit zur Reflexion: Was bedeutet die Aussage? Was steckt hinter diesem Satz?
Ermutigen möchte Anna Mühling alle Interessierten, sich darauf einzulassen, dass sich Dinge verändern, und ermutigen sich kreativen Herangehensweisen zu öffnen, mit denen sie Menschen mit Demenz in ihren individuellen Situationen und Kontexten besser unterstützen und ihre vorhandenen Fähigkeiten stärken können. Wichtig ist ihr dabei, die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass sie ihre eigenen Normvorstellungen hintanstellen und immer den Menschen sehen, dem man mit Wertschätzung, Akzeptanz und Respekt entgegentritt.
Die neue Website des Kompetenzbereichs Alter und Demenz findet man hier: www.kolping-schulwerk-alter-und-demenz.de