Das N!-Netzwerk – Nachhaltigkeits-Netzwerk Baden-Württemberg – stellt auf einer Übersichtsseite beispielhafte Maßnahmen für Bildung für nachhaltige Entwicklung von Bildungseinrichtungen aus Baden-Württemberg vor. Inspirationen findet man hier in einer Fundgrube von annähernd 20 Projekten: Das Spektrum reicht von „Ideen und Visionen für eine neue Mobilitätskultur“ über „Asphaltaufkleber Nachhaltigkeit“ bis hin zur Stadtrallye „Zukunft fair gestalten“. Das Schulwerk hat sich drei Best-Practice-Beispiele rausgepickt, die sich vielleicht nachmachen oder abwandeln lassen.
Schritt für Schritt ergrünt und erblüht es: das grüne Klassenzimmer am Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg (TGB) in Rimbeck. Bei dem Projekt in der Lernwelt „Ökologie“ entsteht ein besonderer Raum – für die TGB-Gemeinschaft, für die Artenvielfalt, für die Nachhaltigkeit, für die Verzahnung von Theorie und Praxis und nicht zuletzt profitiert auch die „grüne Pause“. Die Schulgemeinde zelebrierte bereits die Begrüßung zum neuen Schuljahr auf ihrem kleinen Campus. Und es gibt noch viel Spielraum zum Wachsen und viel Potenzial für die Lernenden, die Gartenwerkzeuge für neue Gestaltungsideen in die Hand zu nehmen.
Inspirierende Projekte für die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gibt es in NRW: Das Landesprogramm Schule der Zukunft zeichnet Einrichtungen im zweijährigen Rhythmus für ihre BNE-Bildungsaktivitäten als „Schule der Zukunft“ aus. Best-Practice-Beispiele zeigen, wie BNE in den Unterricht und das Schulleben integriert werden kann. Ob Energie-Wächter*innen, grüne Suchmaschinen, Komposter für Biomüll, märchenhafte und adventliche Gartentage im lebendigen Schulgarten oder Fahrradscouts – NRWs Schulen sind ideenreich. Dem Schulwerk sind drei Best-Practice-Themen ins Auge gestochen:
Die Kolping Kindertageseinrichtung Bad Lippspringe hat die ersten Fußabdrücke auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit hinterlassen. Seit April 2023 gehört die Kita zu den „Häusern der kleinen Forscher“. Erfolgreich beworben haben sich die Bad Lippspringer Erzieher*innen mit ihrem Projekt „Schön, sauber und auch rein sollten unsere Hände sein. Wir waschen unsere Hände“. Das Zertifizierungsprojekt ist nicht der einzige BNE-Baustein. Bildung für nachhaltige Entwicklung zu institutionalisieren, lautet das selbst gesteckte Ziel in der Kita.
Wo kommen Erdbeeren im Winter her? Woher kommt mein Spielzeug und unter welchen Bedingungen wurde es gefertigt? Welche Wirkung hat mein Einkauf auf die Umwelt? Muss man immer etwas Neues kaufen? Was kann man stattdessen tun?
Um eine lebenswerte Welt zu erhalten, sind auch schon die Kleinsten gefragt, die Auswirkungen ihres Handelns auf andere und auf die Natur zu erkennen und sich so zu verhalten, dass möglichst niemand benachteiligt wird. Dabei geht es um Klima- und Umweltschutz, aber auch um andere Schlüsselthemen wie Ernährung, Konsum, Gleichberechtigung, Mobilität oder kulturelle Vielfalt. Insgesamt sind es 17 Nachhaltigkeitsziele, auf die sich die Weltgemeinschaft verständigt hat. Um Kitas, Horte und Grundschulen zu einem spannenden Lernort für Nachhaltigkeit zu machen, steht die „Stiftung Kinder forschen“ Fachkräften unterstützend zur Seite.
Armut, Pandemien, globale Ungerechtigkeit, Artensterben, steigender Meeresspiegel – wir stehen vor vielen weltweiten Herausforderungen. Wir müssen lernen, wie wir eine lebenswerte Zukunft gestalten können. Dafür brauchen wir Bildung, um komplexe Zusammenhänge, Risiken und die Auswirkungen des eigenen Handels auf die Welt zu verstehen. Konkrete Antworten, wie unsere Welt gerechter und nachhaltiger werden kann, soll Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) finden. Aber wie kommen die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele, die die Vereinten Nationen in ihrem Programm „Agenda 2030“ formuliert haben, in Schulen und Kindergärten an? Wie können wir vor Ort BNE den nötigen Raum geben? Mit einer Serie möchte das Kolping Schulwerk Inspirationen geben, wie Lehrkräfte und Erzieher*innen BNE für Kinder und Jugendliche erlebbar machen können.