Drei Best-Practice-Beispiele für nachhaltiges Handeln

„Fifty shades of zero waste“ – Feiern mit Botschaft – Ohne Butter zu mehr Bäumen

Das N!-Netzwerk – Nachhaltigkeits-Netzwerk Baden-Württemberg – stellt auf einer Übersichtsseite beispielhafte Maßnahmen für Bildung für nachhaltige Entwicklung von Bildungseinrichtungen aus Baden-Württemberg vor. Inspirationen findet man hier in einer Fundgrube von annähernd 20 Projekten: Das Spektrum reicht von „Ideen und Visionen für eine neue Mobilitätskultur“ über „Asphaltaufkleber Nachhaltigkeit“ bis hin zur Stadtrallye „Zukunft fair gestalten“. Das Schulwerk hat sich drei Best-Practice-Beispiele rausgepickt, die sich vielleicht nachmachen oder abwandeln lassen.    

Das Klimachallenge-Projekt kombiniert zwei Schritte für den Klimaschutz: Kohlenstoffdioxid einsparen und Bäume pflanzen. Das Klimachallenge-Projekt kombiniert zwei Schritte für den Klimaschutz: Kohlenstoffdioxid einsparen und Bäume pflanzen. Foto: Jana Sudhoff

Digital und kreativ: Moodle-Kurs zum Thema „Nachhaltigkeit“

Die Schüler*innen der Karlsruher Elisabeth-Selbers-Schule wurden selbst zu Lehrenden und konzipierten einen interaktiven Moodle-Kurs zum Thema „Nachhaltigkeit" für die gesamte Lehrer- und Schülerschaft. Sie wählten ihre Unterthemen (Verpackung, Ernährung, Umweltverschmutzung etc.) selbst aus und entschieden, auf welche Weise sie ihre Ergebnisse präsentieren (zum Beispiel mittels Erklärvideo, Comic, Podcast, Blog etc.). Kreiert haben sie schließlich Lerneinheiten unter anderem zu „Fifty shades of zero waste“, das Quartett der Aufklärung zum Klimawandel, „Fast Fashion – doch nicht so stylisch“ oder Seesterne in Not. Die Besucher*innen des Moodle-Kurses erhielten Informationen und vertieften sich dann durch interaktive Inhalte in das Thema.
Besonders das eigenverantwortliche Arbeiten mit digitalen Medien hat die Schüler*innen motoviert und die kreative Umsetzung im Umkehrschluss ihre Zielgruppen „gepackt“.

Spielerisch und erlebnisorientiert: „Casual Learning“ beim Feiern

Wie ein gemütliches Beisammensein zum „Casual Learning“ wird, hat das Projekt „Hocketse mal anders“ bewiesen. Entwickelt wurde eine Reihe von Bildungsbausteinen, die auf lokalen Festen zum Einsatz kamen – gespickt mit kurzen, einprägsamen Botschaften, die die Lerninhalte innovativ, spielerisch und anschaulich transportierten. Unter anderem gab es:

  1. drei Nachhaltigkeits-Glücksräder zu den Themen Ressourcenverbrauch, Lebensmittel – Herkunft und Reise unserer Produkte sowie Spiel und Sport – faire Herstellung von Trikots. Die drei Stationen waren zu einer Rallye verbunden.
  2. Spiele mit Bildungsbotschaften: Die Steine eines XXL-Holzstapelturms und ein XXL-Vier-Gewinnt wurden mit Botschaften zum nachhaltigen Konsum und mit Bildern versehen. 
  3. Gebrauchsmaterialien wie Bierdeckel mit Bildungsbotschaften auf der Rückseite, Servietten mit einem aufgedruckten Fairen-Handel-Labyrinth, Stofftaschen mit einem Wimmelbild zu regional und fair gehandelten Produkten sowie „rätselvolle“ Die Sitzwürfel zeigen auf der einen Seite Lebensmittelbildausschnitte in extremer Großaufnahme und die passende Lösung dazu auf der anderen Würfelseite. Wer des Rätsels Lösung weiß, stellt die Hocker passend zusammen.

Die Bildungsbausteine können auch Schulfeste, Schulmessen oder einen Tag der offenen Tür in lehrreiche Alltagsorte verwandeln.  Die Methode des „Casual Learning“ (entwickelt von Finep, einer gemeinnützigen Projekt- und Beratungsorganisation im Bereich der nachhaltigen Entwicklung) eignet sich auch für andere Themen der Nachhaltigkeit, wie Mobilität oder den nachhaltigen Umgang mit Strom, Wasser und Heizenergie. Auch wenn das Angebot für den Materialverleih nicht über die Ländergrenze hinausgeht, gibt es zu allen Bildungsbausteinen eine ausführliche Anleitung zum Nachbau und den Einsatzmöglichkeiten sowie Druckvorlagen.

Herausfordernd und kompensierend: Baumspenden für Klimachallenges

16 Challenges aus den Bereichen Konsum, Ernährung, Wohnen und Mobilität standen den Schüler*innen der Sinsheimer Max-Weber-Schule im Rahmen des Klimachallenge-Projektes zur Auswahl. Mindestens eine davon galt es 30 Tage lang durchzuhalten. Individuelle Einsparpotenziale konnten beispielsweise sein: Durch Umsetzung der Challenge „Butterverzicht" an 28 von 30 Tagen wurden 0,357 kg/Tag*28Tage=10 kg CO2 eingespart. Die Erfolge wurden summiert und belohnt: Pro 650 kg CO2 aller Teilnehmenden wurde auf dem Schulgelände ein Baum gepflanzt.

Und mit dem Bäumepflanzen hat Kolping dank des Kolpingradelns schon Erfahrung.

 

Mehr zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung":

Wie werden Kitas zu einem Leuchtturm in puncto Nachhaltigkeit?

Neue Perspektiven für eine nachhaltige Welt eröffnen

In der Kita in Bad Lippspringe ist BNE im Aufwind

Das grüne Klassenzimmer hat sich rausgeputzt

Drei inspirierende BNE-Themen aus NRW

Know-how in der Region 

Kita in Borchen zertifiziert