Ein Erlebnisraum für neueste digitale Technologien

Truck der Digitalisierung besuchte Pflegefachschule

Es sieht aus wie eine Erdnuss, ist flauschig und schnurrt. Die intelligente Plüschmaschine hat bei den Lehrkräften der Kagus Eindruck gemacht. Im Rahmen eines Workshops bekamen 13 Kolleg*innen der Pflegefachschulen Gütersloh und Enger einen Überblick über die neuesten digitalen Technologien für die Pflegepraxis. Dabei bekamen sie auch „Cupboo“ in die Hand. Das Roboter-Haustier wird zur Beschäftigung und Aktivierung im Betreuungsalltag eingesetzt und reagiert je nach Interaktion seiner Benutzer*innen unterschiedlich. Rund 50 moderne Technologien hat der Truck der Digitalisierung, kurz „TruDi“, an Bord, der an der Pflegefachschule in Gütersloh Station machte.

Sechs Stunden nahm sich das Truck-Team Zeit, um das Kollegium unter anderem mit VR-Brillen, Spielen für Menschen mit einer Demenzerkrankung, sprachgesteuerten Pflege-Dokumentationen, Sprachcomputer, digitaler Erfassung von Wunden und digitaler Teilhabe von Senior*innen vertraut zu machen. Das Kennenlernen der Angebote gestaltete sich konkret und praktisch: Ausprobieren, erleben und sich über Nutzen, Chancen und Risiken austauschen – das steht in dem Erlebnisraum an erster Stelle.  

Ein weißer Truck ist auf dem Innenhof einer Schule geparkt, um den sich eine Gruppe von Menschen in einem Stuhlkreis versammelt hat. Auf der Ladefläche stehen zwei Personen, die etwas vorführen. Der Truck der Digitalisierung machte an der Pflegefachschule Gütersloh Station und bot 13 Lehrkräften einen Erlebnisraum, um die neuesten digitalen Technologien für die Pflegepraxis auszuprobieren und kennenzulernen.

Einsatz auch bei Kolping

Auch wenn die Technologien im Wesentlichen den Arbeitsalltag in den ambulanten und stationären Einrichtungen erleichtern sollen, war die Veranstaltung für den Schulkontext in mehrfacher Hinsicht gewinnbringend. So bleiben die Lehrkräfte am Puls der Zeit: Bei Praxisbesuchen in den Einrichtungen sind sie mit den Technologien vertraut und wissen, womit ihre Auszubildenden arbeiten. Die Kenntnis über die Möglichkeiten von Technikeinsatz in der Pflege kann darüber hinaus in der Wissensvermittlung im eigenen Unterricht einfließen.

Einzelne Technologien bieten sich zudem für den Einsatz in den Pflegefachschulen an. Anwendungspotenzial sieht Sandrina Bolte-Schlinkmann, Schulleiterin der Pflegefachschule Enger, beispielsweise in puncto Sprachcomputer, der bis zu 112 Sprachen in Echtzeit übersetzt. Er könne bei Auszubildenden mit Sprachbarrieren helfen – insbesondere in Bewerbungsgesprächen. „Auch die Tools für die Dokumentation sind gut geeignet, damit die Auszubildenden den Umgang mit dem technischen Fortschritt direkt bei uns lernen und üben können, bevor sie in der Praxis damit konfrontiert werden“, sagt die Schulleiterin aus Enger.

Eine wichtige Erkenntnis, die die Schulleiterin ebenfalls mitnahm: „Trotz aller Technik ist der persönliche Beziehungsaufbau weiterhin in unserem Berufsfeld wichtig. Technik und KI können den Menschen und die Arbeit am Menschen nicht ersetzen.“ Daher gelte es dennoch, die Auszubildenden im Beruf grundständig auszubilden. „Sollte die Technik nicht ausreichen, versagen oder ausfallen, müssen Pflegefachkräfte handlungsfähig bleiben.“