Intensiver Austausch mit André Kuper

Präsident des Landtags besucht Gütersloher Kolping-Berufskolleg

Prominenten Besuch hatte jetzt das Kolping-Berufskolleg Gütersloh. André Kuper, Präsident des Landtags NRW und heimischer Wahlkreisabgeordneter für Verl, Rietberg, Langenberg, Rheda-Wiedenbrück und Schloß Holte-Stukenbrock, hatte sich viel Zeit genommen, um die Bildungsangebote dieser Einrichtung mit ihren sonderpädagogischen Förderklassen kennenzulernen. Das große Interesse am regen Austausch war beidseitig deutlich erkennbar. Der Abgeordnete, selbst seit Jahrzehnten Mitglied bei Kolping, freute sich daher umso mehr, dass sein Weg im Rahmen der Aktionsgemeinschaft „Tage der freien Schulen NRW" des VDP Verbands Deutscher Privatschulen NRW in eine Schule in der Trägerschaft des Kolping Schulwerks führte.

Schulleiter Klaus Pferner (links) und Eva Klare-Kurtenbach, Geschäftsführerin des Kolping Schulwerks, empfingen Landtagspräsident André Kuper am Kolping-Berufskolleg Gütersloh. Schulleiter Klaus Pferner (links) und Eva Klare-Kurtenbach, Geschäftsführerin des Kolping Schulwerks, empfingen Landtagspräsident André Kuper am Kolping-Berufskolleg Gütersloh. Foto: Jana Sudhoff

Schnell ging es in die thematische Tiefe: André Kuper, der seinerzeit als stellvertretender Vorsitzender der Landtagsfraktion von 2014 bis 2018 unter anderem für die Schwerpunkte Integration und Flüchtlingspolitik verantwortlich war, zeigte großes Interesse an den Herausforderungen, die das Berufskolleg u. a. in den Sprachförderklassen zu bewältigen hat. Deutlich gemacht wurden seitens der Leitung dabei unter anderem die fehlenden Ressourcen aufgrund der deutschlandweiten Lehrpersonalprobleme, die steigenden psychischen Probleme der Schülerschaft und die Aufgabe, Geflüchtete ins hiesige Schulsystem zu integrieren, die auf ihrem jahrelangen Weg der Flucht den Zugang zur Schule verloren haben. „Sprache ist der Schlüssel“, betonte Schulleiter Klaus Pferner, der das Stundenkontingent in dem Bereich der Sprachförderung jüngst noch erhöht hatte, aber mit Blick auf die Bedarfe, Bedürfnisse und Fortschritte der Jugendlichen feststellen musste: „Es ist immer noch zu wenig.“

Zumal es den Spagat zu bewältigen gelte, genügend Raum für den politischen Integrationsauftrag zu schaffen und dabei „den Mädchen und Jungen unser Demokratieverständnis nachhaltig zu vermitteln“. Bei dem Politiker André Kuper, selbst engagierter Botschafter für Demokratie, stieß natürlich das Thema auf offene Ohren. „Als kleine Schule haben wir die Kompetenz, die politische Bildung und Sozialisierung gezielt im Auge zu haben“, unterstrich Eva Klare-Kurtenbach, Geschäftsführerin des Kolping Schulwerk, eine der Stärken der Bildungseinrichtung. Bindungsarbeit sei eine der tragenden Säulen: Schule als verlässlichen und sicheren Ort zu gestalten, wo man sich auf jeden einzelnen Menschen einlässt. Bei beiden Bildungsangeboten – Ausbildungsvorbereitung und Sprachförderung in den Internationalen Förderklassen – liege das Augenmerk darauf, nachhaltige Lernwege zu verfolgen und Inhalte über Sinnhaftigkeit und Alltagsbezug zu vermitteln.

Einladung nach Düsseldorf

Davon konnte sich André Kuper bei einem Rundgang durch die Schule und die Werkstätten persönlich einen Eindruck verschaffen. Unter Hochdruck wurde hier für den örtlichen Weihnachtsmarkt produziert: Der Politiker besuchte die Schülerschaft  beim Eintüten der Kekse im Hauswirtschaftsraum, schaute den Lernenden in der Holz- und der Metalltechnik an den Werkbänken über die Schulter, die an Skulpturen und Dekoartikeln arbeiteten, bewunderte die Kunstwerke in der Farbtechnik und die Gestecke und Kränze der Agrartechnik, aber auch den Bauwagen, der in einer beispielgebenden Projektarbeit entstanden war.

Seinen Besuch erwiderte der Abgeordnete mit einer Gegeneinladung: „Besuchen Sie mich gerne mit den Mädchen und Jungen im Düsseldorfer Landtag.“ Ein Angebot, das Schulleiter Klaus Pferner gerne annimmt.