Erste Lehramtspraktikantin am Berufskolleg in Westenholz

„Ich habe aus dem Praktikum so viel mitgenommen“

Ihre Zeit am Kolping-Sozial-Berufskolleg Delbrück entpuppte sich ganz anders als ihre Erwartungen an ihr erstes Praktikum. Als sich Sabrina Elma in Westenholz für ihr fünfwöchiges Eignungs- und Orientierungspraktikum im Rahmen ihres Lehramtsstudiums angemeldet hatte, hatte sie nicht gedacht, dass sie so begeistert sein würde – von der Schule, den Kolleg*innen und der Betreuung. Und diese positiven Erfahrungen gibt sie gerne an ihre Kommiliton*innen weiter.

Das Kolping-Sozial-Berufskolleg Delbrück ist an der Universität Paderborn als mögliche Praktikums- bzw. Ausbildungsschule registriert. Das Kolping-Sozial-Berufskolleg Delbrück ist an der Universität Paderborn als mögliche Praktikums- bzw. Ausbildungsschule registriert. Foto: Adobe Stock Das Berufskolleg ist an der Universität Paderborn als mögliche Praktikums- bzw. Ausbildungsschule registriert. Sabrina Elma war jetzt die erste Lehramtsstudentin, die zum Orientierungspraktikum nach Westenholz kam. Auch wenn die Kolpingschule der 23-Jährigen bis zur Praktikumsbewerbung kein Begriff gewesen war, passte das Portfolio gut zu ihrer Fächerkombination mit Pädagogik und Ernährungslehre. Zudem kam die Schule mit ihrem Standort im Westenholz der Delbrückerin örtlich sehr gelegen. Während ihrer fünf Wochen am Kolping-Berufskolleg hat die 23-jährige Lehramtsstudentin die Arbeit dort als etwas Besonderes erlebt.

„Großes Lob an die Schule“

In ihren Augen punktet die Schule mit ihrer Größe: „Gerade weil es ein kleines, überschaubares Berufskolleg ist, werden die Schüler*innen hier gut mitgenommen und individuell unterstützt“, sagt die 23-Jährige, die im vierten Semester an der Universität in Paderborn für das Lehramt an Berufskollegs studiert. Besonders beeindruckt hat sie, dass „die Lehrer*innen wie Wegbegleiter*innen sind, was ich selbst als ehemalige Schülerin eines großen Berufskollegs so nicht kennengerlernt habe“, sagt die staatlich anerkannte Erzieherin. Genauso wie die Schüler*innen hat sie sich selbst durch die offene und freundliche Art der Lehrkräfte herzlich aufgenommen gefühlt.

Ins Praktikum war sie mit der Vorstellung gegangen, dass Lehrer*innen im Alltagsgeschäft für eine Praktikantin nur beschränkt Zeit haben und sie im Wesentlichen auf sich gestellt sein würde, um ihre Hospitationen und Arbeitseinsätze zu organisieren. Wohin muss ich? Mit wem gehe ich mit? All das hatte die Schule für sie jedoch bereits organisiert und ihr den Einstieg damit sehr erleichtert. „Obwohl ich die erste Praktikantin an der Schule war, war alles gut vorbereitet und organisiert“, sagt Sabrina Elma. Für sie als Studierende ebenso wichtig: „Die Lehrkräfte haben sich Zeit für mich genommen. Ein ganz großes Lob an die Schule“, freut sich die Studentin. Auch inhaltlich hat sie von dem Praktikum profitiert. „Ich habe aus dem Praktikum so viel mitgenommen.“

Eindrucksvoll war für die Praktikantin die erste Woche, in der sie an Praxisbesuchen und Reflexionsgesprächen teilnahm. „Das hat mir geholfen zu verstehen, wie anspruchsvoll, aber auch wie wichtig pädagogisches Handeln in der Praxis ist – und welche Verantwortung Lehrer*innen bei der Bewertung und Begleitung der Auszubildenden übernehmen.“ Der Schulalltag aus der Lehrersicht hat ihr vor Augen geführt, welche vielschichtigen Aufgaben sie später erwarten. „Es steckt viel mehr dahinter, als man als Schüler*in sieht und wahrnimmt.“ Am Berufskolleg hat sie erlebt, dass auch Beziehungsarbeit, echtes Interesse an den Schüler*innen, pädagogische Haltung, Geduld, die Fähigkeit Lernprozesse individuell zu begleiten und mit den Schüler*innen auf Augenhöhe zu sein zur Unterrichtsqualität beitragen“, berichtet Sabrina Elma von den prägendsten Aha-Effekten. Eindruck gemacht hat auf Sabrina Elma vor allem, „wie gut die Lehrer*innen ihre Schüler*innen in den teils sehr heterogenen Gruppen abgeholt und mitgenommen haben“.

„Werbung“ für die Ersatzschulen

Das Praktikum hat Sabrina Elma bestätigt, dass sie beruflich den richtigen Weg eingeschlagen hat. „Das Praktikum hat mir unheimlich gut gefallen.“ Daher macht sie auch bereits in der Kindertageseinrichtung, in der sie parallel zum Studium als Erzieherin arbeitet, den Praktikant*innen in der Berufswahlorientierung eine Ausbildung an der Kolping-Berufsschule schmackhaft.

Werbung für die Schule – das ist für Schulleiterin Silvia Zimmardi der große Mehrwert der Kooperation mit der Universität Paderborn. Gerne öffnet sie Lehramtsstudent*innen die Türen, um den Nachwuchskräften die Arbeit an Berufskollegs des Ersatzschuldienstes ans Herz zu legen. „Oft herrschen hier Vorurteile, diese können wir mit einem Praktikum aus dem Weg räumen“, sagt Silvia Zimmardi. Was Ersatzschulen zu bieten haben? „Kleinere Systeme. Wir sind daher näher an den Praktikant*innen und können uns Zeit nehmen, Fragen beantworten und unseren Praktikant*innen die Möglichkeit bieten sich auszuprobieren.“

Dieser Funke ist bei Sabrina Elma übergesprungen. Sie möchte auch ihr Praktikum im Master am Berufskolleg in Westenholz absolvieren. „Gerne auch das Referendariat, wenn es möglich ist.“