Christiane Leck: „Ich wollte die Sicherheit haben, am TGB bleiben zu können“

„Mein Herz schlägt für die Heilerziehungspflege“, verrät Christiane Leck. Die Quereinsteigerin hat am Theresia Gerhardinger Berufskolleg – Warburg (TGB) ihren Schwerpunkt gefunden. Um dort auch langfristig eine Perspektive zu haben, hat die gelernte Sozialassistentin und Erzieherin mit dem Feststellungsverfahren in ihre Zukunft investiert: Seit bestandener Prüfung im November 2022 hat die 41-Jährige ihre unbefristete Lehrerlaubnis. Wie bei manchen Quereinsteigerkolleg*innen war es auch bei ihr der Zufall, der ihr in die Karten spielte.

Der Ausbildungsgang Heilerziehungspflege liegt Christiane Leck am Herzen, die in dem Bereich am TGB die Verantwortung und Koordination übernehmen wird. Der Ausbildungsgang Heilerziehungspflege liegt Christiane Leck am Herzen, die in dem Bereich am TGB die Verantwortung und Koordination übernehmen wird.

Nach ihrer Elternzeit ließen sich Beruf und Familie in ihrem ehemaligen Betätigungsfeld –­ der offenen Kinder- und Jugendarbeit – schlecht unter einen Hut bringen. Eine frühere Kollegin brachte schließlich am TGB ihren Namen ins Spiel, als dort vier Stunden im Fach „Projekt“ vakant waren. Drei Tage später – im September 2016 – begrüßte man Christiane Leck als neues Mitglied im Lehrerkollegium. „Manchmal geht zufällig eine Tür auf“, freute sich die Quereinsteigerin, die schon zuvor Initiative gezeigt hatte, um ihre beruflichen Auswahlmöglichkeiten zu erweitern: mit ihrer Zusatzqualifikation zur Diakonin und ihrem Bachelor „Soziale Arbeit“. Mit dem Feststellungsverfahren hat sie schließlich den letzten Sicherheitshaken angelegt, um in ihrem Wunschberufsleben anzukommen: „Ich bin gerne am TGB und ich unterrichte die Menschen dort gerne.“ Spannend sei jedes Schuljahr. Jedes Jahr fänden viele unterschiedliche Menschen den Weg in die Ausbildungsgänge. „Es ist nie eintönig und langweilig bei uns“, schildert Christiane Leck den Anreiz, jeden Einzelnen individuell abzuholen und ein Stück auf seinem Weg zu begleiten. „Die bunte Vielfalt, unser Schulmotto, spürt man auf allen Ebenen“. Auch im Kollegium. „Am TGB hat man viel Spielraum, sich methodisch-praktisch auszuprobieren. Nicht der Leistungsdruck, sondern die Kompetenzentwicklung steht an erster Stelle. Auch der gute kollegiale Austausch trägt zur Wohlfühlatmosphäre bei.“ Das sei einer der Faktoren gewesen, warum sie sich für das Feststellungsverfahren entschieden habe.  

Dem Bauchgefühl Struktur geben

Ihr großes Ziel: die Sicherheit zu haben, am TGB bleiben zu können. Dafür kam viel Zeit für die Quereinsteigerin „on top“, denn ohne Master geht es nicht. Den sattelte sie vor dem Feststellungsverfahren berufsbegleitend auf – zwei Jahre lang an der Hochschule Wiesbaden im Studium „Soziale Arbeit und Bildung“. Warum sie das Feststellungsverfahren trotzdem empfehlen kann? „Es ist total hilfreich, vom Bauchgefühl, wie Unterricht funktioniert, zu einer professionellen Struktur zu kommen. Das erleichtert die Unterrichtsvorbereitung und -umsetzung. Man ist fachlich und praktisch besser aufgestellt“, resümiert sie die Vorteile. Weitergebracht haben sie auch der fachliche Austausch mit den anderen Quereinsteiger*innen im Feststellungsverfahren und die Unterrichtsbesuche mit den anschließenden Reflexionen. „Meine Haupterkenntnis war, ich mache schon vieles gut und richtig, konnte dies aber mit der fachlichen Perspektive untermauern.“ Von diesen Erfahrungen könne sie auch jetzt im Rahmen der kollegialen Beratung am TGB zehren und diese an das Kollegium weitergeben.

Und ihr nächstes Ziel hat Christiane Leck schon vor Augen: nach den Sommerferien in die Bildungsgangleitung der Heilerziehungspflege einsteigen. „Da mir der Ausbildungsgang so am Herzen liegt, ist es mir umso wichtiger, ihn in meiner ‚neuen‘ Position noch öffentlichkeitswirksamer zu vertreten und zu bewerben. Ich freue mich darauf, mich in und mit einem Team engagierter Kolleg*innen gemeinsam auf den Weg zu machen, den Ausbildungsgang und das Berufsbild der Heilerziehungspflege weiter zu entwickeln und unterstützende Netzwerke zu knüpfen“, sagt die Berufsschullehrerin und freut sich über das „Entgegenbringen von Vertrauen und Zutrauen, in diesem Bereich die Verantwortung und Koordination übernehmen zu dürfen“.

 

Weitere Porträts aus der Serie:

Jacqueline Wolter 
Stephanie Schmiedel
Tilman Bäcker
Oksana Lang
Daria Wiese