Tiergestützte Pädagogik mit Hühnern

Die Hand eines Menschen füttert ein Huhn mit rotem Kamm und gelbem Schnabel, während ein anderes Huhn über den Rand eines saftig grünen Feldes lugt. Eierlegen, das kommt den meisten als Erstes in den Sinn, wenn sie an Hühner denken. Wenige wissen, dass die Tiere noch viel mehr können und wie spannend die Begegnung mit ihnen sein kann. „Faszinierend“ findet Anna Mühling die Brahma-Hühner auf dem Kolping Gutshof in Großeneder. Die Tiertrainerin arbeitet seit etwa zwei Monaten mit den Hühnern daran, dass ihre Freude an der Zusammenarbeit mit dem Menschen wächst. Denn das Spektrum der tiergestützten Pädagogik mit Hühnern ist groß. „Ein spannendes Erlebnis für alle Altersklassen“, schwärmt die Tiertrainerin, für die die Hühner selbst auch Neuland waren.

Monsterchen-Jagd, Quiz und Challenges

Eine junge Frau steht mit vier Kindern in bunten Jacken in einem rustikalen Stall, wo sie von Schafen umringt werden. Die Hof-Monsterchen sind ausgebrochen. Bevor sie in den Tierställen viel Unfug anstellen können, müssen sie schnellstmöglich gefunden und wieder eingefangen werden. Und so fiel im Rahmen des Ferienprogramms der Startschuss für die Jagd auf die Kolping-Gutshof-Monsterchen. 16 Kita-Kinder stellten sich der Herausforderung und nahmen die Domizile der Gutshoftiere zusammen mit Gutshof-Pädagogin Katrin Rauber genau unter die Lupe.

Süßes Hof-Maskottchen erobert alle im Sturm

Ein kleiner Junge führt ein dunkles Minishetlandpony mit orangefarbenem Halfter einen von Bäumen gesäumten Weg entlang. Der Kolping Gutshof in Großeneder hat ein Hof-Maskottchen bekommen. Toffifee entstammt einer „Süßigkeiten-Familie“ aus der Nähe von Leipzig und macht ihrem Namen alle Ehre: Sie ist süß. Mit ihren 63 Zentimetern kann die Stute unter dem Bauch der anderen Pferde herlaufen. Dabei war der Kauf des Minishetlandponys eigentlich gar nicht vorgesehen. Aber weil sie so klein, niedlich und voller Potential ist, eroberte sie die Herzen der Kolping-Hof-Mitarbeiter*innen im Sturm.

Jugendliche begeben sich für neue Gutshofbewohner auf eine Lernreise

Eine Collage aus vier Fotos zeigt einen Hühnerstall im Bau, eine Jugendliche, die ein Huhn hält, zwei Menschen, die eine Konstruktion zusammenbauen, und Hühner im Stall. Der Kolping-Gutshof in Großeneder hat erneut tierischen Zuwachs bekommen. Mitte Juni bezogen drei Hühner und ein Hahn ihr Domizil im westlichen Teil des alten Schweinestalls. Profitieren wird der Hof nicht nur von der Legefreudigkeit der neuen Gutshofbewohner und der Interaktion mit ihnen, sondern den eigentlichen Benefit haben die Jugendlichen, die zusammen mit ihrem Projektleiter Michael Dorau das „Hühnerprojekt“ verwirklichten. Ihre Lernreise führte die Teilnehmenden der „Start-off“-Maßnahme durch den gesamten Fächerkanon, von Mathematik bis Religion – und das projekt- und handlungsorientiert.

„Eingeschlagen wie eine Bombe“

Eine Collage aus vier Fotos zeigt zwei Personen bei einem handwerklichen Projekt, eine Gruppe von Menschen, die Kunstrasen verlegen, eine Jugendliche inmitten von Schafen und zwei Menschen, die mit einem Pferd spazieren gehen. Der Funke ist übergesprungen. Das, was sich das Kolping-Gutshof-Team von der Start-off-Maßnahme in Großeneder erhofft hat, wurde noch übertroffen. Gestartet war man zum Schuljahresanfang 2022/2023 mit vier schulmüden Jugendlichen, inzwischen verbringen zwölf junge Menschen ihre Tage an dem außerschulischen Lernort mit tiergestützten und werkpädagogischen Schwerpunkten. „Es ist beeindruckend, was die Jugendlichen leisten: Nicht nur körperlich und wie sie sich einbringen, sondern auch, dass sie pünktlich erscheinen, teilweise länger bleiben, traurig sind, wenn Ferien sind“, zieht Carolin Amthor-Bröker, Start-off-Koordinatorin, eine erste Bilanz des Projektes, das nach den Sommerferien seine Fortsetzung findet und einen erfolgreichen Weg gefunden hat, Jugendlichen, die schon abgeschrieben waren, auf dem Hof neue Perspektiven zu eröffnen. „Es ist toll zu sehen, wie sie wachsen, reifer werden und aufblühen“, freut sich die Sozialpädagogin und Schulsozialarbeiterin über eine ganze Reihe an Erfolgserlebnissen.