„Wie ticken Jugendliche?“ Antworten darauf sucht die Sinus-Jugendstudie. Im Turnus von vier Jahren untersuchen die Autor*innen mittels qualitativer Befragungen die Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen in Deutschland. Sie nehmen dabei auch in den Blick, was sich am Befinden der jungen Generation verändert hat. Seit 16 Jahren gibt die Studie Aufschluss über die Werte, Interessen und Zukunftseinstellungen der jugendlichen Interviewpartner*innen. Eine Lektion für die Schulen und die Gesellschaft, die sich aus den Erkenntnissen der Jugendstudie 2024 ableiten lässt: Politik hat trotz der allgegenwärtigen Krisen und des Handlungsbedarfs sogar noch an Stellenwert im Leben der Jugendlichen verloren. Dass die Teenager mit der Welt der Politik fremdeln, hat aus Sicht der Befragten auch ihre Ursachen in der Schule.
„Für mich ist jeder Tag hier ein Geschenk.“ Hadeburg Pfeifer kommt einmal in der Woche ehrenamtlich in die Kolping Kindertageseinrichtung im Generationenhaus in Borchen, um ihre Zeit mit den angehenden Schulkindern zu verbringen. Dabei genießen sowohl die pensionierte Konrektorin als auch die zehn Mädchen und Jungen die gemeinsamen Stunden im Schulkinderprojekt. Das Herzensanliegen der ehemaligen Grund- und Hauptschullehrerin ist es, den Kindern zu helfen, sich nach den Sommerferien leichter in der Schule zurechtzufinden. Dabei stehen nicht rechnen, lesen oder schreiben lernen auf ihrem „Stundenplan“. Die ehemalige Lehrerin hat ein auf die Herausforderungen beim Grundschulstart abgestimmtes „Vorspiel zur Schule“ entwickelt.
Als sie das Schuljahr begannen, hatten sie keinerlei Theatererfahrungen. Jetzt, ihr erstes Musiktheaterstück später, können sie sich fühlen wie Stars. Die angehenden Erzieherinnen am Kolping-Sozial-Berufskolleg Delbrück haben ihr selbstgeschriebenes Stück „Aufs Floß und los – die Reise zum geheimen Vermächtnis“ den Erst- bis Drittklässler*innen der benachbarten Grundschule vorgespielt. Das 20-minütige Abenteuer von Vaiana, Rapunzel, Arielle, Pocahontas und Tinkerbell hat eingeschlagen wie eine Bombe. Nach der Aufführung wurden die Darstellerinnen belagert, umarmt und umschwärmt von ihren kleinen Fans – gefehlt haben nur noch Autogrammwünsche.
Das Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg (TGB) und der Förderverein der Schule verdanken ihm viel. Mit einer Portion Melancholie verabschiedete daher das Kollegium Lutz Orbke in den Ruhestand. „Du warst der Hauptgewinn“, besangen die Kolleg*innen ihren scheidenden Mathematik- und Politiklehrer bei der Abschiedsfeier, bei der es gleich drei musikalische Reminiszenzen gab.
Ein sehr emotionaler Moment für die Englandreisenden des Theresia-Gerhardinger-Berufskollegs (TGB) in Rimbeck: In der Varieté-Aufführung am Freitagmittag saß ein besonderer Ehrengast im Zirkuszelt. Schulleiter Hartmut Peter hatte Ademola Ishola Olaoye und seine Familie zum „Varieté auf Augenhöhe“ eingeladen, um ihm für seinen beherzten Einsatz beim Busunfall der TGB-Reisegruppe in der Nacht auf Karfreitag zu danken.
Der Stolz ist Schulleiter Dietmar Overbeck und Klassenlehrerin Irija Klotz deutlich anzumerken. Die Klasse 9 der Adolph-Kolping-Schule Brakel ist beim Hob-Preis der Stiftung Kinderförderung von Playmobil unter die letzten 22 Schulen gekommen. Ihr Engagement wurde mit 7.500 Euro prämiert. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir den Hauch einer Chance haben gegen hunderte von Schulen, darunter zahlreiche Regelschulen“, sagt Overbeck. Doch noch größer als die Freude über die Finanzspritze ist die Freude über die versteckten Talente, die das Projekt zutage gefördert hat.